Archäologie
Früheres Handeln und Wandeln des Menschen, seine Lebensweise und was ihn umgab zu rekonstruieren: das ist das Ziel der Archäologie. Sie benutzt dazu im Boden erhaltene Kulturgüter und Strukturen, die sie interpretiert und in Zusammenhang setzt. Solche Zeugnisse des Menschen und seines Wirkens sind im liechtensteinischen Boden an zahlreichen Stellen erhalten – mindestens aus den letzten 7000 Jahren, den Jahrtausenden nach dem Ende der letzten Eiszeit.
Aufgrund der naturräumlich und verkehrsgeografisch günstigen Lage an Routen durch die Alpen war das Gebiet des heutigen Liechtenstein schon seit der Jungsteinzeit, etwa dem 5. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Die im Boden enthaltenen Spuren, Gebäudereste, Gruben, Wege, Gräber und Alltagsgegenstände, geben Einblick in die Lebens- und Vorstellungswelt der Einwohner früherer Zeiten.
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Liechtenstein ist reich an archäologischen Kulturgütern. Seit über 170 Jahren wird im Land geforscht. Zu den frühesten Ausgrabungen zählt jene nach dem Dorfbrand von 1849 in Schaan was zur Entdeckung des römischen Kastells führte.
Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein führte ab seiner Gründung im Jahr 1901 zahlreiche Ausgrabungen im Land durch. Zwischen 1940 und 1965 erlebte die liechtensteinische Archäologie unter seiner Führung ihre erste Blüte. Einige international bekannten Fundorte, wie das Lutzengüetle, der Schneller und der Borscht auf dem Höhenrücken des Eschnerbergs aber auch die Burg Gutenberg, wurden in dieser Zeit erstmals archäologisch untersucht.
Zur eigenen Abteilung mit staatlichem Auftrag avancierte die Archäologie im Jahr 1998 mit ihrer Eingliederung in die Landesverwaltung. Seit 2013 ist sie als Abteilung im Amt für Kultur angesiedelt. Im Gesetz über den Schutz, die Erhaltung und die Pflege von Kulturgütern (KGG 2016) sind die rechtlichen Grundlagen verankert.
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