Stärkung internationaler Menschenrechtsstrukturen
Auf europäischer Ebene ist Liechtensteins Engagement für die Reform des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hervorzuheben. Sowohl auf politischer als auch auf Expertenebene setzt sich Liechtenstein dafür ein, dass der EGMR als zentraler Pfeiler des Menschenrechtsschutzes in Europa funktionsfähig bleibt. Dazu müssen insbesondere Strukturen geschaffen werden, damit der EGMR die grosse Zahl an hängigen Individualbeschwerdeverfahren bewältigen kann. Liechtensteins Vorschläge zur Reform haben in den vergangenen Jahren mehrfach Eingang in Verhandlungsresultate und Reformmassnahmen gefunden.
Liechtenstein bemüht sich zudem weiterhin um die Reform der Menschenrechtsstrukturen in der UNO. Ein besonderer Vertrauensbeweis vonseiten der UNO ist, dass der Ständige Vertreter Liechtensteins bei den Vereinten Nationen im Jahr 2010 mit der Co-Leitung des Überprüfungsprozesses des UNO-Menschenrechtsrats betraut wurde. Weiter setzt sich Liechtenstein für eine Stärkung der Vertragsorgane ein, also der aus unabhängigen Experten bestehenden Überwachungsausschüsse von UNO-Menschenrechtsübereinkommen. Im Rahmen der OSZE setzte sich Liechtenstein schwerpunktmässig für die Arbeit des Office for Democratic Institutions and Human Rights (ODIHR) ein, dessen wichtigste Aufgabe Wahlbeobachtung ist.