Fischotter
Fischotter in Liechtenstein
Der zu den Marderartigen gehörende Eurasische Fischotter (Lutra lutra) ist eine in Liechtenstein streng geschützte Art.
Fischotter besiedeln grossräumige, miteinander vernetzte Gewässersysteme mit genügend Deckung in Form von Ufervegetation und anderen Strukturen. Fischotter sind semi-aquatisch lebende, einheimische Säugetiere. Seine Gestalt – die langgestreckte, schlanke Körperform wie auch das dichteste Fell aller Säugetiere (bis 35‘000 Haare pro cm2) hält den ausgezeichneten Schwimmer und Taucher trocken.
Der Fischotter ernährt sich überwiegend von Fisch und ist deshalb auf das Vorkommen von Gewässern angewiesen. Als Opportunist jagt er das, was sein Lebensraum hergibt: In Forellengewässern vorwiegend Forellen und Groppen, in Seen eher karpfenartige Fische, Hechte oder Aale. Weiter können Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Vögel oder Krebse einen Teil der Nahrung ausmachen.
Die Verfolgung als Pelztier und Nahrungskonkurrent, umgebaute Gewässerlandschaften, die daraus resultierende Zerstörung von Gewässerökosystemen sowie deren Verschmutzung mit Umweltgiften führten dazu, dass der Fischotter im 20. Jahrhundert aus weiten Teilen Europas verschwand.
Mit der Unterschutzstellung der Tierarten, der Identifizierung und Eindämmung von Umweltgiften und der Ökologisierung des Wasserbaus erholten sich die Bestände. Seit 2009 werden in der Schweiz wieder Einzeltiere nachgewiesen, seit 2014 wiederholt Nachwuchs an der Aare um Bern und im Engadin.
In Liechtenstein gibt es derzeit (Stand Februar 2024) wieder gesicherte Nachweise für Fischotter.
Die letzte vermeintliche Sichtung in Liechtenstein im 20. Jahrhundert ereignete sich 1974 (Quelle: Band 28 der Naturkundlichen Forschung Liechtenstein).
Im Rahmen der Biberbestandserhebung während der Wintermonate 2021/2022 wurde Anfang Februar 2022 in Liechtenstein Spuren von Fischottern nachgewiesen.
Ende Januar 2024 gelang der Wildhut am Liechtensteiner Binnenkanal der erste Fotonachweis eines männlichen Fischotters.
Bei Verdachtsfällen ist die Bevölkerung gebeten, sich an das Amt für Umwelt zu wenden, das in Liechtenstein für das Monitoring geschützter Arten zuständig ist.
Die Abteilung Wald und Landschaft des Amtes für Umwelt ist für das Monitoring von geschützten Arten zuständig und nimmt Sichtmeldungen oder andere Verdachtsfälle wie aufgefundene Kadaver gerne entgegen. |
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