Information - Verkehrsversuch Äulestrasse Vaduz
Im Rahmen eines Betriebs- und Gestaltungskonzeptes wurde für die Äulestrasse in Vaduz ein Mobilitätskorridor definiert. Der Korridor soll primär der Abwicklung des Verkehrs dienen und weitere Nutzungen wie Aufenthalt, Gewerbenutzungen, etc. zulassen. Im Zuge der Ausarbeitung wurden mehrere Varianten für die mögliche Gestaltung aufgezeigt, um den vielfältigen Ansprüchen an den Strassenraum gerecht zu werden.
Die beste der geprüften Varianten «Flächiges Queren» soll nun in einem mehrphasigen Verkehrsversuch getestet werden. Darin wird ein Mobilitätsraum mit zwei Fahrspuren und einem mittigen Mehrzweckstreifen zwischen dem Adlerkreisel und Lindenkreisel vorgeschlagen. Der Mitteltrenner dient als Querungshilfe für den Fussverkehr und ermöglicht Abbiegevorgänge. Durch Elemente im Mitteltrenner kann ein durchgehendes Befahren in Längsrichtung vermieden werden.
Die Frage, ob trotz des hohen Verkehrsaufkommens solche innovative Verkehrslösungen funktionieren, soll anhand eines Verkehrsversuches in der Äulestrasse getestet werden. Eventuell notwendige flankierende Massnahmen könnten dadurch abgeleitet werden. Für den Verkehrsversuch werden verschiedene Testphasen angeordnet. Neben dem Bestand (Phase 0) werden zwei Phasen getestet und die verkehrlichen Auswirkungen erhoben. Dadurch soll die Ausgestaltung «Flächiges Queren», wie im Betriebs- und Gestaltungskonzept Äulestrasse Vaduz ausgearbeitet, simuliert werden. Folgende Testphasen werden im Rahmen des Verkehrsversuchs untersucht:
Phase 0:
Die Phase 0 bildet die bestehende Äulestrasse ab, dient als Referenz und Vergleich zu den weiteren Testphasen.
Phase 1:
In der ersten Phase wird auf die Busspur vom Lindenkreisel bis Postgebäude verzichtet. Es wird in diesem Bereich ein Mehrzweckstreifen mit Markierung als Versuchsanordnung markiert. Weiters wird zwischen der Postgass und dem Adlerkreisel ein Mehrzweckstreifen simuliert. Die Lichtsignalanlagen werden nicht betrieben. Die Fussgängerinnen und Fussgänger haben die Möglichkeit bei den bestehenden Fussgängerstreifen die Fahrbahn zu queren oder über den Mehrzweckstreifen. Zur Erleichterung des Querens und zur Erhöhung der Sicherheit, werden im Mehrzweckstreifen punktuelle Hindernisse und Elemente angebracht, damit diese nicht in allen Bereichen durch den MIV befahrbar sind. Einzelne Abbiegebeziehungen werden in der Phase 1 nicht möglich sein. Das Temporegime soll weiterhin 50 km/h betragen.
Phase 2:
In der zweiten Phase wird ebenfalls auf die vorhandene Busspur vom Lindenkreisel bis Postgebäude verzichtet. Der Mehrzweckstreifen wird annähernd über den gesamten Abschnitt zwischen Lindenkreisel und Adlerkreisel simuliert. Die Lichtsignalanlagen und die Fussgängerstreifen werden aufgehoben. Das Linksabbiegen von der Landstrasse und das Linkseinbiegen von den Zufahrten wird mehrheitlich durch Elemente im Mehrzweckstreifen verunmöglicht. Das Temporegime soll weiterhin 50 km/h betragen.
Während der Verkehrsversuche bedient der öffentliche Verkehr die Haltestellen Post und Städtle wie gewohnt. Der Radverkehr wird zusammen mit dem motorisierten Individualverkehr und dem öffentlichen Verkehr im Mischverkehr geführt. Für die Fussgängerinnen und Fussgänger stehen weiterhin die Trottoirs beidseits der Äulestrasse zur Verfügung.
Die Verkehrsumleitungen werden mittels Signalisationstafeln sowie mit mobilen Abschrankungen, Leitkegeln und temporären Bodenmarkierungen erfolgen bzw. gekennzeichnet.
Die Versuche finden jeweils über die Dauer von rund zwei Wochen statt, wobei auf Veranstaltungen in Vaduz Rücksicht genommen wurde. Die erste Phase startet am 15.05.2023 und endet am 27.05.2023. Nach der Umrüstung wird der Versuch für die Phase 2 vom 01.06.2023 bis 15.06.2023 stattfinden.
Die Verkehrsteilnehmenden werden vorgängig ab 21. April 2023 über die erste Phase des Verkehrsversuchs durch Hinweistafeln in der Äulestrasse informiert. Zusätzlich werden als Hinweis an die Bevölkerung, die einzelnen Phasen des Verkehrsversuchs in der Zeitung publiziert.
Im Rahmen der Versuchsanordnung wird ein Monitoring durchgeführt. Umfassende Erhebungen zu Verkehrsablauf, Verkehrsmenge und Geschwindigkeit finden während des Versuchs statt, um Aussagen zu den Änderungen machen zu können. Die Ergebnisse des Monitorings werden mit dem heutigen Verkehrsregime (Phase 0 =Nullmessung) verglichen und entsprechend ausgewertet.