Grundlagen und Daten

Mit dem Mobilitätskonzept formuliert die Regierung eine Gesamtverkehrspolitik und eine Mobilitätsstrategie mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2015. Für die Umsetzung zeigt das Mobilitätskonzept die notwendigen Strukturen, Verfahren und Instrumente auf. In diesem Kontext erfolgen die konkrete Planung und Realisierung von Einzelmassnahmen. Mit einem Monitoring und Controlling lässt sich ausserdem die Entwicklung des Verkehrssystems hinsichtlich der strategischen Zielsetzung beurteilen.

Anhand des «Statusberichts mit Ausblick 2020» soll das Mobilitätskonzept mit einem eher kurzfristigen Horizont aktualisiert werden. Dies, um zum einen mehr Gewissheit in Bezug auf die sich anbahnenden Entwicklungen und Chancen zu  erhalten und zum anderen, um nachfolgend als Grundlage für die Entwicklung eines langfristigen Mobilitätskonzepts mit Horizont 2020 bis 2040 zu dienen.

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Im Jahr 2014 wurde das aktuell vorliegende Hauptradroutennetz für Liechtenstein erarbeitet. Seither wurde es punktuell nachgeführt bzw. aktualisiert. Verschiedene Massnahmen zugunsten des Radverkehrs konnten bis heute umgesetzt werden. Mehrere konnten jedoch aufgrund erforderlichen Landerwerbs nicht abgeschlossen werden. Seit 2014 haben sich durchaus auch das Verkehrsverhalten und damit einhergehend die Anforderungen an die Radverkehrsinfrastruktur verändert. Insbesondere mit der Etablierung von E-Bikes können höhere durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten erreicht werden, was in der Regel grössere Kurvenradien oder auch einen grösseren Raumbedarf zum Kreuzen/Begegnen erfordert. Für Fahrer von E-Bikes spielt die Topographie bei der Routenwahl ausserdem eine immer weniger entscheidende Rolle, zumal mit Hilfe des elektrischen Antriebs Steigungen leichter überwunden werden können.

Gestützt auf das Leitprojekt 7 und die Massnahmen 1.10 bis 1.13 des Mobilitätskonzepts 2030 wurde das Amt für Hochbau und Raumplanung von der Regierung beauftragt, Lückenschlüsse (1.10) und eine Erweiterung des Hauptradroutennetzes (1.11) vorzunehmen sowie das Liechtensteiner Hauptradroutennetz bezüglich Radschnellwegen (1.12) und Radwegen in Hanglagen (1.13) zu überprüfen und zu erweitern. Neben dem Amt für Hochbau und Raumplanung sind in einer Arbeitsgruppe ausserdem das Amt für Tiefbau und Geoinformation wie auch ein Gemeindevertreter an der Überarbeitung beteiligt. Ausserdem wurde ein begleitendes externes Planungsbüro beigezogen. Für die übergeordneten strategischen Entscheide wurde ausserdem ein Lenkungsausschuss konstituiert, welcher sich aus der zuständigen Regierungsrätin, dem Generalsekretär, einem Gemeindevertreter sowie den Amtsleitern des Amts für Umwelt, des Amts für Tiefbau und Geoinformation sowie des Amts für Hochbau und Raumplanung zusammensetzt.

Mit der Überarbeitung des Liechtensteiner Hauptradroutennetzes wird das Ziel verfolgt, eine attraktive Radverkehrsinfrastruktur im Binnen- wie auch grenzüberschreitenden Verkehr zu gewährleisten und somit einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Modal-Splits sowie zur Entschärfung der Verkehrsprobleme zu leisten.

Aktueller Stand des Überarbeitungsprozesses

Nach Abschluss aller Vorbereitungen konnten die eigentlichen Projektarbeiten Anfang 2021 aufgenommen werden. In einem ersten Schritt erfolgte eine umfassende Grundlagenanalyse, in deren Rahmen unter anderem auch Wünsche/Anforderungen an die künftige Radverkehrsinfrastruktur von Seiten der Gemeinden gesammelt wurden. Zudem wurden die radverkehrsrelevanten Ziel- und Quellorte für den ganzen funktionalen Raum Werdenberg-Liechtenstein eruiert und mittels idealisierter Wunschlinien verbunden. Zusätzlich konnten für die künftige Radverkehrsinfrastruktur Ausbau- und Angebotsstandards definiert werden.

In einem zweiten Schritt wurden die idealisierten Wunschlinien auf das bestehende Strassennetz bzw. neu zu erstellende Strassen(-abschnitte) umgelegt. Dieser erste Entwurf des Hauptradroutennetzes wurde im Zuge einer grenzüberschreitenden Koordinationssitzung mit Vertretern der Kantone St.Gallen und Graubünden wie auch mit dem Land Vorarlberg und der Stadt Feldkirch abgestimmt. Nur so kann eine grenzüberschreitend attraktive und durchgängige Infrastruktur sichergestellt werden. Das begleitende externe Planungsbüro führte im Sommer 2022 basierend auf den künftigen Ausbau- und Angebotsstandards zusätzlich eine Schwachstellenanalyse bzw. Bestandesaufnahme am heute bestehenden Hauptradroutennetz in Liechtenstein durch.

Als dritter Schritt konnte im Dezember 2022 ein erstes Forum (Mitwirkungsveranstaltung) mit Gemeindevertretern sowie Vertretern von Vereinen/Verbänden durchgeführt werden. Im Zentrum stand dabei die Information über den aktuellen Arbeitsstand sowie die Vorstellung der bis dahin erarbeiteten Konzeptinhalte. Letztere wurden im Zuge eines Workshops bzw. im Rahmen von Tischgesprächen diskutiert, reflektiert und vervollständigt.

Nächste Arbeitsschritte

Die aus dieser Veranstaltung gewonnenen Erkenntnisse werden durch das Amt für Hochbau und Raumplanung sowie das begleitende externe Planungsbüro in das Konzept eingearbeitet. Die Konzeptinhalte werden nach Bedarf überarbeitet. Zudem werden auch diverse Massnahmen zur vorzeitigen Verbesserung der Situation für den Radverkehr in Abstimmung mit den Standortgemeinden laufend angegangen und umgesetzt. Zumal der Fokus der Überarbeitung bisher auf dem Alltagsradverkehr lag, wird in einem nächsten Schritt zudem das Thema Freizeitradverkehr angegangen.

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Radverkehr

Motorisierter Individualverkehr (MIV)