Luftqualität
Die Überwachung der Luftqualität in Liechtenstein erfolgt gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen im Rahmen von OSTLUFT. Zusätzlich betreibt das Amt für Umwelt ergänzende Messungen. Gemessen werden die Luftschadstoffe Feinstaub, Stickoxide, Ozon, organische Verbindungen und Ammoniak.
Aktuelle Messwerte Ostluft
Die Überwachung der Luftqualität in Liechtenstein wird seit Anfang 2001 gemeinsam mit den Ostschweizer Kantonen im Rahmen von Ostluft durchgeführt. Die aktuellen Messdaten und Informationen zu den immissionsmessungen können auf der gemeinsamen Homepage von Ostluft abgerufen werden.
Mittels einer mobilen Messstation misst das Amt für Umwelt die Luftqualität (mit dem Fokus Feinstaub) an verschiedenen, vor allem verkehrsbelasteten Standorten. Diese Messungen erfolgen zusätzlich zu jenen an der fixen OSTLUFT-Messstation in Vaduz. Im Jahr 2024 wird die mobile Messstation ihren Dienst an der Engelkreuzung in Nendeln verrichten.
Die hier dargestellten Daten sind Rohwerte, die nicht immer die "reale lufthygienische Situation" in ganz Nendeln abbilden können. So können lokale Abgasfahnen oder Messfehler die Daten beeinflussen.
Die Feinstaubbelastung der KW46 war niedriger als in der Woche zuvor. Der Wochenmittelwert beträgt in Nendeln und Vaduz jeweils 14 µg/m3. Mit einem Tagesmittelwert von 20 µg/m3 wurde an der Engelkreuzung in Nendeln am Montag die höchste PM10-Konzentration gemessen. In Vaduz war ebenfalls am Montag die Feinstaubbelastung am stärksten (Tagesmittelwert: 22 µg/m3). Der Kurzzeitimmissionsgrenzwert (Tagesmittel) von 50 µg/m3 wurde an beiden Messstandorten unterschritten. In Nendeln war am Freitag die Feinstaubkonzentration im Mittel am tiefsten (Tagesmittelwert: 10 µg/m3). In Vaduz wurde das tiefste Tagesmittel der Woche am Sonntag gemessen (9 µg/m3). In der Woche gab es vereinzelt Niederschläge. Die mittleren Tagestemperaturen lagen zwischen 3°C und 6°C (Quelle: Meteostation Vaduz).
Um die Belastung der Bevölkerung und der Umwelt durch Luftschadstoffe gesamtschweizerisch darzustellen, werden aus Messdaten und aus Modellrechnungen Karten zur Luftbelastung erzeugt. In diesen Karten fließen auch die Werte der Station Vaduz ein.
OSTLUFT, bei der Liechtenstein seit 2001 Mitglied ist, hat eine Studie zum Thema «Luftschadstoffbedingte Gesundheitskosten» in Auftrag gegeben. Der allgemeine Schlussbericht ist auf der OSTLUFT-Internetseite abrufbar. Ein spezifischer Bericht für das Fürstentum Liechtenstein wurde ebenfalls erstellt.
Stickoxide zählen zu den Hauptluftschadstoffen. Sie umfassen u.a. Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Hauptquellen sind der motorisierte Strassenverkehr (Verbrennungsprozesse, bei hohen Temperaturen) und Feuerungen.
An 15 Standorten wird mittels Passivsammlern Stickstoffdioxid gemessen. Die Messstandorte und die entsprechenden Messdaten können im Anhang des OSTLUFT Jahresbericht eingesehen werden.
Ozon (O3) kommt natürlicherweise in kleinsten Mengen in unserer Atemluft vor. Bodennah – in der Luft, die wir einatmen – ist zu viel Ozon schädlich. Weiter oben – in der Stratosphäre – schützt es uns vor der gefährlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne.
Bodennahes Ozon ist die wichtigste Komponente des Sommersmogs.
Ozon wird u.a. in der Messstation Vaduz Landesbibliothek gemessen. Die Messwerte sind auf der Belastungskarte von OSTLUFT einsehbar.
Ammoniak (NH3) ist ein stickstoffhaltiger Luftschadstoff, der massgeblich zur Überdüngung von empfindlichen Ökosystemen beiträgt. Hauptquelle von Ammoniak ist die landwirtschaftliche Tierhaltung. Seit 2008 werden an verschiedenen Stellen in Liechtenstein Ammoniakimmissionen gemessen.
Des Weiteren hat Liechtenstein 2019 mit einer Messstelle im Ruggeller Riet bei einer Gesamtstickstoffdepositionsmessung teilgenommen. Die Ergebnisse hat das Schweizer Bundesamt für Umwelt BAFU veröffentlicht.
Eine Detailstudie hat die Situation der Stickstoffdeposition in Liechtenstein genauer angeschaut.
Die EU hat für Benzol in der Aussenluft einen Grenzwert von 5 µg/m3 im Jahresdurchschnitt eingeführt. Aufgrund der krebserregenden Eigenschaften von Benzol ist darauf hinzuweisen, dass die Einhaltung dieses Grenzwertes nicht dahingehend interpretiert werden darf, dass dann keine Gesundheitsgefährdung mehr vorliegt. Zur Überwachung der Konzentration von Benzol sowie weiterer organischer Schadstoffe (Toluol, Ethylenbenzol und Xylole) werden an sieben Standorten Immissionsmessungen mit Passivsammlern durchgeführt.
Flechten sind sensible Organismen aus Pilz und Alge, die äusserst empfindlich auf veränderte Umweltbedingungen reagieren. Vor allem die Luftqualität ist ein entscheidender Faktor für das Überleben von Flechten. Nach 1989 und 1999 wurde im Jahr 2009 zum dritten Mal eine Flechtenkartierung in Liechtenstein durchgeführt.
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Bettina Göldi [email protected] +423 236 6891