03. Juli 2024 - Eingeschränkte Verfügbarkeit ZSD

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Bär

Die geografisch zu Liechtenstein am nächsten liegende Bärenpopulation befindet sich in der italienischen Provinz Trentino. Seit 2005 wurden einzelne Bären in der Schweiz, hauptsächlich in Graubünden nachgewiesen. In den letzten Jahren gab es auch aus den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg Bärennachweise. Es handelt sich vor allem um junge Männchen, die aus der Population abwandern, um Weibchen zu suchen und eigene Reviere zu etablieren.

In Liechtenstein gibt es aktuell noch keinen bestätigten Bärennachweis.

Nachweise von Bären

Bei Verdacht auf Anwesenheit von Bären wie Direktbeobachtungen, Spuren oder Losungen ist unverzüglich das Amt für Umwelt zu kontaktieren. Vielen Dank für die Mitarbeit.

Wichtige Zusatzinformationen sind dabei Fundort (genaue Koordinaten), Datum, Umstände sowie nach Möglichkeiten Fotos.

Cathérine Frick 
Martin Vogt
Dominik Frick
Olivier Nägele

+423 236 66 06 / +423 799 66 06
+423 236 74 10 / +423 799 74 10
+423 236 61 98 / +423 799 61 98
+423 236 64 02 / +423 799 64 02

Das Amt für Umwelt protokolliert die vorgefundene Situation und entnimmt beispielsweise im Falle eines Kotfundes genetische Proben von der Bärenlosung, mit denen das Individuum identifiziert werden kann.  

Bei Bärenpräsenz ist die gesamte Bevölkerung dazu angehalten, sämtliche für Bären zugängliche Futterquellen wie im Freien aufbewahrte Abfallsäcke, Abfallkübel, Futterangebote für Haustiere oder Lebensmittelreste auf zugänglichen Komposthaufen zu vermieden. Bären dürfen nicht von offen zugänglicher, potentieller Nahrung angelockt werden. Lassen Sie deshalb weder Essensreste noch Abfall liegen.

Bärennachweise im angrenzenden Kanton Graubünden werden auf der Internetseite des Amtes für Jagd und Fischerei publiziert und können unter folgendem Link abgerufen werden:

Bärennachweise in Österreich werden auf der Internetseite des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs publiziert und können unter folgendem Link abgerufen werden:

Bärennachweise für ganz Europa werden von der Large Carnivore Initiative for Europe (IUCN/SSC Specialist Group) gesammelt und veröffentlicht:

Bären sind scheu und meiden den Menschen, was ihnen dank sehr gutem Geruchs- und Gehörsinn auch meist gelingt. Direkte Begegnungen kommen selten vor, Angriffe nur in Ausnahmefällen. Bären können aber in der Tat dem Menschen gefährlich werden, allerdings betrifft dies meist sehr spezifische Situationen, zum Beispiel:

  • Bären, die angefüttert wurden und sich den Menschen nähern, um Nahrung zu erhalten
  • Bären, die in Siedlungen in ungesicherten Abfalleimern nach Nahrung suchen Bärinnen mit Jungtieren
  • verletzte Bären
  • oder Bären, denen ein Hund zu nahe kommt (vor allem Hunde ohne Leine, die einen Bär aufspüren und dann zu ihrem Besitzer zurück rennen und so den Bären zum Mensch führen).

Die meisten dieser Situationen lassen sich mit ein paar einfachen Verhaltensregeln verhindern (siehe Merkblätter). Entsprechend sind auch in Gebieten mit residenten Bärenpopulationen Angriffe auf Menschen relativ selten.

Bären fressen Honigwaben mitsamt ihrer Brut sowie Obst und plündern deshalb bei Gelegenheit Bienenstöcke oder Obstkulturen. Durch die Installation von Elektrozäunen lässt sich dies verhindern.
Bären erbeuten auch Haustiere. Gefährdet sind dabei besonders unbehirtete Schafe. Werden die Tiere von Hirten und Hunden gehütet und nachts eingepfercht, so kann man das Risiko eines Bärenangriffs minimieren.

Weitere Informationen zum Thema Herdenschutz finden Sie im Kapitel «Wolf».

Meldungen im Rahmen des Bärenmonitorings werden evaluiert und nach ihrer Aussagekraft und Überprüfbarkeit in 3 Kategorien eingeteilt. Dabei kommen die sogenannten SCALP-Kriterien zum Einsatz. Diese wurden für das Projekt «Conservation of the Alpine Lynx Population» (SCALP) mit dem Ziel eines einheitlichen, länderübergreifenden Luchsmonitorings in den Alpen entwickelt, sodass die Hinweisdaten miteinander vergleichbar sind. Diese Kriterien wurden auch für Nachweise von Wolf und Bär übernommen.

Ein Nachweis der Kategorie C1 – das C steht für «Category» - ist ein sicherer Nachweis («hard facts»), die die Anwesenheit eines Tieres eindeutig bestätigen. In diese Kategorie fallen (eindeutige) Fotos, genetische Nachweise (Speichel, Kot), Totfunde, Lebendfänge oder Daten aus der Telemetrieortung.

Ein Nachweis der Kategorie C2 ist ein bestätigter Nachwies durch Personen mit entsprechender Ausbildung. Hierbei handelt es sich um Risse (Nutz- und Wildtiere) und Spuren, die im Feld oder mittels aussagekräftiger Dokumentation überprüft und bestätigt werden kön-nen.

Ein Nachweis der Kategorie C3 sind unbestätigte Hinweise; der Nachweis des betroffenen Beutegreifers kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, z.B. bei zu alten, unzu-reichenden oder unvollständig dokumentierten Hinweisen. C3-Nachweise beinhalten nicht überprüfte oder nicht überprüfbare Risse, Spuren- und Kotfunde und auch alle nicht über-prüfbaren Hinweise wie Lautäusserungen oder Sichtbeobachtungen ohne Foto- oder Videobeleg. Die Kategorie kann in Unterkategorien wie «wahrscheinlich» und «unwahrscheinlich» unterteilt werden.

Zufallsbeobachtungen aus der Bevölkerung stellen eine eine wichtige Informationsquelle dar, da viele Personen täglich in der Natur unterwegs sind. Unter den C3-Meldungen gibt es immer auch solche, bei denen ein Tier irrtümlich für einen Bären gehalten wird. Trotzdem sind solche Meldungen für das Amt für Umwelt wichtig und werden routinemässig in einer Datenbank erfasst. In Kombination mit C2- oder C1-Nachweisen können auch C3-Meldungen wichtige Rückschlüsse zum wahrscheinlichen Auftauchen und Verhalten von Bären liefern.

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