Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan (EKU)
Die Siedlungs-, Natur- und Landschaftsräume Liechtensteins stehen in vielfältigen Wechselbeziehungen, welche über die Gemeindegrenzen hinausreichen. Daraus ergeben sich Herausforderungen und Problemstellungen, welche nur in enger und gemeindeübergreifender Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden gelöst werden können. Vor diesem Hintergrund gründeten die fünf Unterländer Gemeinden die Plattform «Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan», kurz EKU. Im Jahr 2016 fand die erste Sitzung statt, die Finanzierung erfolgte durch das Land.
Zu Beginn lag der Fokus dieser Plattform primär auf den Problemen und Herausforderungen, welche im Liechtensteiner Unterland im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr vorhanden waren oder für die Zukunft prognostiziert wurden. Hierzu traf sich das Gremium in der Regel zwei- bis dreimal jährlich. Nebst den Unterländer Gemeindevorsteher-/innen, je einem Mitarbeiter pro Gemeinde, dem zuständigen Regierungsmitglied und Generalsekretär sowie weiteren Vertretern des Landes beteiligte sich aufgrund der starken thematischen Verflechtung ab 2017 auch die Gemeinde Schaan am EKU.
Das Arbeitsplenum des EKU erarbeitete in einem ersten Schritt, bis zum Jahr 2018, eine gemeinsame Vision für den Zeithorizont 2050. Um den vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Verkehrs-, Siedlungs- sowie Natur- und Landschaftsräumen gerecht zu werden, wurden die Themenbereiche des EKU dabei ausgeweitet. Es wurden die Zielbilder «Siedlung», «Landschaft» und «Mobilität» erstellt. Darauf aufbauend definierte das «Arbeitsplenum» im Jahr 2019 die zugehörige Gesamtstrategie mit ihren 12 Strategiebausteinen und zahlreichen Handlungsfeldern. Aufgrund des negativen Abstimmungsergebnisses zur S-Bahn-Liechtenstein im Jahr 2020, fand darauffolgend nochmals eine abschliessende Bereinigung statt.
Im Anschluss konnten die definierten Strategien bzw. Strategiebausteine und Handlungsfelder zu verschiedenen konkreten Massnahmen heruntergebrochen werden. An den gemeinsamen Plenumssitzungen stand je länger je mehr die Information und Abstimmung bezüglich der umzusetzenden konkreten Massnahmen im Zentrum. Im Juni 2023 wurde das «Arbeitsplenum» deshalb neu zur «Austauschplattform» EKU umbenannt.
Zumal die verschiedenen Massnahmen in projektspezifischen Gremien weiterverfolgt werden und dabei alle relevanten Akteure eingebunden sind, erübrigte sich der Koordinationsbedarf im Rahmen des EKU immer je mehr. Der gemeinsame Austausch über mehrere Hierarchieebenen hinweg wurde zeitgleich jedoch als sehr wertvoll beurteilt.
Aus diesem Grund wurde im Sommer 2024 entschieden, die bisherige Plattform bzw. den bisherigen Prozess «Entwicklungskonzept Liechtensteiner Unterland und Schaan» per Ende 2024 aufzulösen und in ein neues Gefäss «Forum für Raum und Verkehr – für Gemeinden und Land» zu überführen. Das neue Gremium setzt den Fokus auf den gemeinsamen Austausch unter den Gemeinden sowie zwischen Land und Gemeinden und umfasst neu alle Liechtensteiner Gemeindevorsteher/-innen. Es finden pro Jahr zwei Sitzungen statt.