Das Schulamt organisierte am 12. März 2025 den 9. Pädagogischen Dialog, der ganz im Zeichen der Positiven Psychologie stand. Rund 160 Lehrpersonen, Schulleitungen und Mitarbeitende des Schulamts trafen sich im Ballenlager Vaduz (Spörry-Areal), um gemeinsam mit Gastreferent Bertram Strolz die Bedeutung von Resilienz und Zuversicht in herausfordernden Zeiten zu beleuchten – auf fundierte, aber auch humorvolle Weise.
Wie können wir Gefühlen von Hilflosigkeit und Ohnmacht begegnen? Wie entwickeln wir eine Haltung, die Zuversicht und Optimismus ausstrahlt und das Gefühl vermittelt, weiterhin wirksam zu sein? Zur Beantwortung dieser Fragen führte der bekannte Pädagoge und Psychotherapeut Bertram Strolz in wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten aus der Positiven Psychologie ein. Neben theoretischen Grundlagen standen vor allem praktische Tools im Fokus, die sowohl individuell als auch im schulischen Umfeld angewendet werden können. Ziel ist es, das psychische Immunsystem zu stärken und Resilienz für kommende Herausforderungen aufzubauen. Gerade in der Bildung ist dies essenziell: Lehrpersonen sind nicht nur Wissensvermittelnde, sondern auch Vorbilder, Motivierende und Gestaltende der Zukunft. Ihre Arbeit erfordert Kraft, Engagement und Durchhaltevermögen – umso wichtiger ist es, ihnen wirksame Strategien an die Hand zu geben.
Leben bewusst gestalten: Das PERMA-Modell als Leitfaden
Ausgehend vom PERMA-Modell (Positive Emotions, Engagement, Relationships, Meaning, Achievement) erklärte Strolz die zentralen Faktoren, die zu langfristigem Wohlbefinden und Glück beitragen. Dabei betonte er: "Leben allein genügt nicht. Wir müssen es bewusst gestalten und selbst in die Hand nehmen." Jeder Einzelne trage Verantwortung für die eigene Gesundheit. Die Positive Psychologie sei jedoch kein Allheilmittel, sondern ein Werkzeug, das sowohl Licht als auch Schatten zulasse. "Licht und Schatten sind zwei Seiten einer Medaille – beide haben ihre Berechtigung." So sei auch Trauer als Grundemotion des Menschen wertzuschätzen, denn sie fungiere als „Wundmanagement der Seele“.
Mit einer gelungenen Mischung aus persönlichen Anekdoten und empirischen Fakten sorgte Strolz für einen inspirierenden Gesamtüberblick zum Thema. Im Anschluss an die Diskussion und Fragerunde bot ein gemeinsamer Apéro Gelegenheit, das Gespräch in entspannter Atmosphäre fortzusetzen.