Liechtenstein und die Schweiz setzen auch dieses Jahr gemeinsame Migrationsprojekte in den Staaten des westlichen Balkans um. Die Regierung hat hierzu einen Betrag in Höhe von 500‘000 Franken genehmigt.
Liechtenstein sowie viele Staaten Westeuropas waren lange Zeit Zielregion von Asylsuchenden aus dem Westbalkan. Dabei handelte es sich vorwiegend um Armuts- und Wirtschaftsmigranten. Durch die seit rund 15 Jahren verstärkte Zusammenarbeit mit den Staaten des Westbalkans im Migrationsbereich konnten diese Zahlen stark reduziert werden. In jüngerer Zeit sind viele Staaten des Westbalkans jedoch zu Ziel- und Transitländern von Migranten und Asylsuchenden geworden. Es müssen tausende Menschen untergebracht, betreut und in die lokale Gesellschaft integriert werden. Die humanitäre Situation der Migranten ist teilweise prekär und entsprechende Unterstützung ist dabei erforderlich. Liechtenstein hat ein besonderes Interesse daran, irreguläre Migration aus dem Westbalkan zu bekämpfen und den Migrationsdruck vor Ort mit Entwicklungsprojekten zu reduzieren.
Sowohl Liechtenstein als auch die Schweiz haben mit Bosnien und Herzegowina sowie dem Kosovo ein Memorandum of Understanding (MoU) für eine Migrationspartnerschaft unterzeichnet. Zweck des MoU ist es, gemeinsam ein besseres Management der Migrationsströme zu erreichen. Die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der irregulären Migration, der Schlepperei, der Visaerteilung sowie der Rückübernahme soll gestärkt werden. Liechtenstein und die Schweiz setzen einen Teil der Entwicklungsprojekte gemeinsam vor Ort um. Die Projekte decken die folgenden thematischen Schwerpunkte ab:
- Grenzmanagement und Bekämpfung der Schlepperei von Migranten;
- Verbesserung der Zusammenarbeit der Staaten des Westbalkans im Bereich der Migration;
- Prävention von irregulärer Migration;
- Reintegration von Rückkehrenden Migranten