Amt für Auswärtige Angelegenheiten
18.12.2020

Zugang zur Bildung für binnenvertriebene Kinder in Mali fördern

Liechtenstein unterstützt ein Projekt der Stiftung «Right to Play Switzerland» zur Verbesserung des Zugangs zur Bildung und der Bildungsqualität für binnenvertriebene Kinder in Mali mit CHF 95’000. Vom Projekt sollen bis Ende 2021 knapp 70'000 Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren in 200 Grundschulen profitieren. Ausserdem werden rund 1'200 Lehrpersonen von den Projektaktivitäten begünstigt.

Hauptansatz von «Right to Play» ist es, das Lernen der Kinder durch spielerische Aktivitäten und sportliche Betätigung zu fördern. Diese Methode ist insbesondere bei binnenvertriebenen Kindern, welche Gewalt und Konflikte erlebt haben, besonders effektiv. Durch die Integration von spielerischem Lernen im Rahmen des Unterrichts, können die Lesefähigkeiten der Kinder deutlich verbessert werden. Hierfür ist jedoch auch eine entsprechende Ausbildung der Lehrpersonen bedeutsam. Das Projekt sieht daher auch Schulungen für Lehrpersonen vor. Eine weitere Projektkomponente ist die sichere und inklusive Gestaltung der Lernumgebung, da insbesondere sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen in Mali relativ häufig vorkommen.

Es wird geschätzt, dass in Mali über zwei Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren nicht zur Schule gehen. Der Alphabetisierungsgrad beträgt bei den Jungen lediglich 57.8 % und bei den Mädchen 43.4 %. Viele der Kinder, die aufgrund des bewaffneten Konflikts im Süden nach Norden fliehen mussten, besuchen keinen Schulunterricht. Sie haben daher ein erhöhtes Risiko, Opfer von Menschenhandel oder Ausbeutung zu werden. Der Migrationsdruck ist aufgrund mangelnder Perspektiven besonders hoch. Durch eine qualitativ hochwertige Bildung kann diesen Risiken entgegengewirkt werden.