12.07.2024

Schutz für besonders verletzliche Migranten in Bosnien-Herzegowina

Seit 2016 nimmt die Anzahl der Migranten, die Bosnien-Herzegowina durchqueren oder schliesslich längerfristig dortbleiben, stetig zu. Im Jahr 2023 wurden 34‘409 Migranten im Land, was einem Anstieg von 26 % gegenüber 2022 entspricht. 3‘985 Personen, d.h. etwa 11.6 % davon, sind unbegleitete Minderjährige oder unbegleitete asylsuchende Kinder, die aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrungen auf der Route besondere Bedürfnisse haben. Mindestens 5 % der Kinder befinden sich in einer gefährdeten Situation. Das bedeutet, dass sie entweder bereits missbraucht wurden oder Gefahr laufen körperlichem, sexuellem und psychischem Missbrauch, Ausbeutung, Menschenhandel oder Vernachlässigung ausgesetzt zu werden.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Liechtenstein ein Projekt von Caritas Schweiz mit 100‘000 Franken. Dieses bietet den gefährdeten unbegleiteten Minderjährigen und asylsuchenden Kindern Zugang zu einer Aufnahmeeinrichtung, in der ihre Grundbedürfnisse durch den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs gedeckt werden. Im Aufnahmezentrum von Sarajevo haben sie Zugang zu angemessener Nahrung, Wasser, sanitären Einrichtungen, Kleidung, medizinischer Versorgung und Schutz vor Gewalt. Gefährdete unbegleitete Minderjährige und asylsuchende Kinder werden dabei unterstützt, die Schule zu besuchen und sie erhalten rechtliche Unterstützung in Bezug auf ihren Status. Darüber hinaus bietet das Projekt psychosoziale Betreuungskomponenten, um sowohl den Mitarbeitenden als auch den Begünstigten bei der Stressbewältigung zu helfen, beispielsweise durch die Organisation von Beratungsgesprächen und Beschäftigungstherapie. Betroffene Personen, die in Bosnien-Herzegowina bleiben wollen, werden bei der Asylsuche und mit Sprachkursen unterstützt. Darüber hinaus werden unbegleitete Minderjährige und andere Migranten und Asylsuchende, die sich in den temporären Aufnahmezentren Ušivak und Borići aufhalten, durch Aktivitäten zur Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit, der sozialen Fähigkeiten und der erleichterten Integration in die Gemeinschaft unterstützt.