Amt für Auswärtige Angelegenheiten
14.12.2020

Reduktion des Migrationsdrucks durch Schaffung von Arbeitsplätzen in Kosovo

Ein Projekt der Caritas Schweiz zur Verbesserung der Organisationsentwicklung sowie zur Effizienzsteigerung im Landwirtschaftssektor in sieben Gemeinden des Kosovo wird auch im Jahr 2020 mit CHF 100‘000 Franken unterstützt. Vom Projekt sollen bis 2023 rund 2‘200 Landwirte direkt profitieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Staat, den Dachverbänden der Beeren-, Honig- und Kräuterproduzenten sowie der lebensmittelverarbeitenden Industrie sollen nachhaltig neue Arbeitsplätze geschaffen, der Marktzugang und die Wertschöpfungsketten verbessert sowie Einkommen für Landwirte generiert werden.

Kosovo ist eines der ärmsten Länder in Europa und steht vor immensen sozio-ökonomischen Herausforderungen. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze, zehn Prozent davon sogar in extremer Armut. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt derzeit bei etwa 35 Prozent und die Jugendarbeitslosigkeit bei 55 Prozent. Zudem muss die Mehrheit der rund 1,9 Millionen Einwohner mit weniger als dem Durchschnittslohn von 350 Euro im Monat auskommen. Migration ist daher für viele Kosovaren eine zentrale Überlebensstrategie. Viele der im Kosovo lebenden Menschen halten sich nur mit den Überweisungen der Angehörigen im Ausland über Wasser. Die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Generierung von Einkommen ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Migrationsdruck zu reduzieren.

Mit Unterstützung des Projekts leistet Liechtenstein einen substanziellen Beitrag zu Entschärfung des Migrationsdrucks.