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Amt für Auswärtige Angelegenheiten
12.01.2023

Nachhaltige Landwirtschaft für ein besseres Einkommen in Kosovo

Kosovo ist eines der ärmsten Länder Europas und ist mit immensen sozio-ökonomischen Herausforderungen konfrontiert. Neben der starken Abwanderung, schwachen Regierungsinstitutionen, traditionellen Geschlechterrollen und Diskriminierung von ethnischen Minderheiten ist die Armut in Kosovo weit verbreitet. Ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze, zehn Prozent davon sogar in absoluter Armut. Die Arbeitslosenrate beträgt rund 25 Prozent gemäss Arbeitskräfte-Umfrage des kosovarischen Finanzministeriums; In der Realität dürfte die Rate jedoch höher liegen, da nicht alle Arbeitslosen zuverlässig erfasst werden. Für viele Menschen ist daher die Auswanderung die einzige Einkommensperspektive.

Vor diesem Hintergrund leistet Liechtenstein einen Beitrag in Höhe von CHF 100'000 an das Projekt „Sustainable and Inclusive Rural Economic Development” (SIRED), welches von der Caritas Schweiz in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren umgesetzt wird.

Das übergeordnete Projektziel von SIRED ist die Förderung von nachhaltiger und inklusiver ländlicher Entwicklung durch einen verbesserten und diversifizierten Marktzugang sowie Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktionskapazitäten durch nachhaltigere Anbaumethoden. Dadurch verbessert sich die sozio-ökonomische Situation der ländlichen Bevölkerung in Kosovo, wobei insbesondere Frauen und marginalisierte Gruppen wie ethnische Minderheiten berücksichtigt werden. Eine wichtige Rolle im Projekt spielt auch die Organisationsentwicklung der involvierten Organisationen und Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette, die dadurch institutionell gestärkt werden.

Das Projekt zielt auf systemische Veränderungen ab, da durch inklusivere und nachhaltigere Marktsysteme die Armut der ländlichen Bevölkerung, insbesondere von Frauen und ethnischen Gruppen, reduziert werden soll. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen soll auch das Einkommen der Bauern gesteigert werden. Dabei sollen die Marktakteure und die Produzentenorganisationen ihr Fachwissen in agro-ökologischen Praktiken vertiefen und ihr Zugang zu ökologischen Landwirtschaftsprodukten gestärkt werden, was die Produktionskapazität und die Qualität der Produkte erhöht und sie klimaresistenter macht. Durch Dienstleistungen der Marktakteure wie Wissensvermittlung an Kleinbauern kann der Landwirtschaftssektor professionalisiert und die Lücke innerhalb der Wertschöpfungskette geschlossen werden. Durch diese diversen Massnahmen wird die Rolle der Produzenten und Produzentinnen im Marksystem gestärkt und fördert gleichzeitig den Zugang zum internationalen Handel und Exportmöglichkeiten, insbesondere von organischen Landwirtschaftsprodukten.

Durch das Projekt werden Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung in 10 Gemeinden Kosovos geschaffen und damit ein Beitrag zur Milderung des Migrationsdrucks geleistet.