Amt für Auswärtige Angelegenheiten
20.05.2020

Liechtenstein beteiligt sich an Ausrottung der Kinderlähmung

Seit 2007 hat Liechtenstein der „Global Polio Eradication Initiative“ CHF 305‘000 zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2020 beteiligt sich Liechtenstein mit CHF 25‘000 an der Initiative. Davon wurden insgesamt CHF 40‘000 über Rotary Schweiz/Liechtenstein in die „Global Polio Eradication Initiative“ einbezahlt. Dies erfolgte aufgrund des abgegebenen Versprechens der „Bill & Melinda Gates Foundation“, alle Spenden zu verdreifachen, welche über Rotary an die „Global Polio Eradication Initiative“ eingehen.

Die Kinderlähmung ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, welche die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. Überwiegend sind Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren, gelegentlich aber auch ältere Personen bis ins Erwachsenenalter betroffen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Polio zu einer der am meisten gefürchteten Krankheiten und lähmte jedes Jahr hunderttausende von Kindern. Nach der Einführung wirksamer Impfstoffe in den 1950er und 1960er Jahren wurde Polio jedoch unter Kontrolle gebracht und als Problem der öffentlichen Gesundheit in Industrieländern praktisch beseitigt. Polio ist nach wie vor endemisch in drei Ländern: Afghanistan, Nigeria und Pakistan. Bis zur Unterbrechung der Übertragung des Poliovirus in diesen Ländern sind daher theoretisch weiterhin alle Länder von dieser Krankheit bedroht. Seit der Lancierung der „Global Polio Eradication Initiative“  ist Polio weltweit um 99,9% zurückgegangen. Ziel der Initiative ist es, Polio in den letzten Hochburgen zu bekämpfen und die letzten 0,1% der Poliofälle auszurotten.