03. Juli 2024 - Eingeschränkte Verfügbarkeit ZSD

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner, Aufgrund von Wartungsarbeiten sind die Onlinedienste der LLV am 03.07.2024 ab 19:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr nur eingeschränkt verfügbar. Wir danken für Ihr Verständnis Freundliche Grüsse Amt für Informatik

Amt für Auswärtige Angelegenheiten
16.12.2022

Integration und berufliche Perspektiven für Flüchtlinge in der Türkei

Der nun bereits seit 10 Jahren andauernde Krieg in Syrien führte dazu, dass in der Türkei mittlerweile etwa 3.7 Millionen syrische Flüchtlinge registriert wurden. Damit ist die Türkei das Hauptaufnahmeland von syrischen Flüchtlingen. Fast die Hälfte aller aus Syrien geflohenen Personen hat in der Türkei Zuflucht gefunden. Mittlerweile machen Flüchtlinge aus Syrien etwa 4 % der türkischen Bevölkerung aus. Der Grossteil befindet sich im Südosten der Türkei. Erwähnenswert ist zudem, dass lediglich etwa zehn Prozent aller Flüchtlinge in Camps beherbergt werden. Die grosse Mehrheit (ca. 90 %) lebt in städtischen Gebieten unter teils prekären sozialen Bedingungen. Weder der Zugang zu Bildung noch der Schutz vor Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt sind gewährleistet.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Liechtenstein ein Projekt von „RET International“ zur Stärkung der Integration und der Befähigung von Frauen und jugendlichen Flüchtlingen im Südosten der Türkei mit CHF 220‘000. Vom Projekt profitieren direkt und indirekt mehr als 10‘000 Flüchtlinge und Einheimische gleichermassen. Auf diese Weise wird der soziale Zusammenhalt gestärkt.

Insgesamt erhalten 240 Frauen eine Berufsbildung im Bereich der Fertigung und Vermarktung von Produkten (z.B. Seife, Textilien und lokale Lebensmittel). Sie erhalten zudem Unterstützung beim Aufbau einer selbständigen Tätigkeit. Weitere 1‘060 Frauen werden in eine Sensibilisierungskampagne gegen sexuelle Gewalt einbezogen. Diese Aktivitäten sind so ausgelegt, dass auch die Familien der Frauen vom Projekt profitieren können, womit indirekt rund 7‘800 Menschen erreicht werden.

Ausserdem besuchen rund 420 Jugendliche ein Ausbildungsprogramm, welches darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen jugendlichen Flüchtlingen und Einheimischen zu stärken. Die Jugendlichen profitieren dabei von Sprachkursen in Türkisch sowie Kursen im Bereich der Menschenrechte, der Geschlechtergleichstellung und dem Umgang mit Konflikten. Sie eignen sich zudem Fähigkeiten in der Planung und Umsetzung von gemeinnützigen Projekten an. Zusammen mit den Familienangehörigen der Jugendlichen profitieren damit rund 2‘700 Personen indirekt vom Ausbildungsprogramm.