Amt für Auswärtige Angelegenheiten
07.05.2018

IHZE: Unterstützung der Korruptionsbekämpfung in Lateinamerika

Seit seiner Gründung im Jahr 2007 unterstützt Liechtenstein das beim „Basel Institute on Governance“ angesiedelte „International Centre for Asset Recovery (ICAR)“. Es handelt sich dabei um ein Kompetenzzentrum zu Fragen der Rückführung von unrechtmässig erworbenen Vermögenswerten und der internationalen Rechtshilfe, insbesondere im Zusammenhang mit der Korruptionsbekämpfung. Hauptziel ist es, die betroffenen Behörden in Entwicklungs- und Schwellenländern zu befähigen, unrechtmässig erworbene Gelder aufzuspüren und zurückzuverlangen.

Seit 2013 führt ICAR in Peru ein Regionalbüro und arbeitet dort mit dem Generalstaatsan-walt, dem Justizministerium und den Gerichten zusammen. Das ICAR-Programm konzentriert sich auf die Beratung bei der Strafverfolgung und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit in wichtigen internationalen Korruptionsfällen, auf die Beratung bei rechtlichen und institutionellen Reformen im Zusammenhang mit der Vermögensabschöpfung und auf den Aufbau von Kapazitäten in den Bereichen Finanzermittlungen und Vermögensabschöpfung. Die Arbeitsmethodik von ICAR zielt darauf ab, das System der Vermögensabschöpfung in Peru als Ganzes zu unterstützen und Aktivitäten mit allen am Vermögensabschöpfungsprozess beteiligten Institutionen (FIU, Staatsanwaltschaft, Justizministerium und Gerichten zu organisieren.

ICAR wird zunehmend ersucht, ähnliche Beratung für andere Länder Lateinamerikas zu leisten. In diesem Zusammenhang wird ICAR im März 2018 ein neues Fallberatungsabkommen mit der Staatsanwaltschaft von Ecuador unterzeichnen. Vor diesem Hintergrund hat die Regierung beschlossen, die Rekrutierung eines Spezialisten in Vermögensabschöpfung für die ICAR-Aktivitäten in Peru und Ecuador sowie weiteren Ländern Lateinamerikas mit einem Beitrag von CHF 150‘000 zu unterstützen.