Amt für Auswärtige Angelegenheiten
19.01.2018

IHZE: Schaffung menschenwürdiger Wohnverhältnisse für Roma

Die Roma bilden mit etwa 50‘000 bis 80‘000 Personen eine grosse Volksgruppe in Bosnien und Herzegowina. Deren Einbezug in die Gesellschaft stellt seit Jahrzehnten eine erhebliche Herausforderung dar. Derzeit leben im Land schätzungsweise zwischen 40‘000 und 100‘000 Roma. Die Mehrheit von ihnen lebt derzeit in prekären Zuständen auf illegalen Siedlungen ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen oder zu Bildung- und Gesundheitsinstitutionen. Landesweit existieren etwa 100 illegale Roma-Siedlungen. In Bosnien und Herzegowina haben derzeit lediglich 3% aller Roma eine Festanstellung, 30 % haben Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und nur 18 % aller Roma-Kinder gehen regelmässig zur Schule.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die liechtensteinische Regierung ein Projekt der Caritas Schweiz zur Schaffung von Wohnraum für Roma in Bosnien und Herzegowina in den Jahren 2017 und 2018 mit insgesamt 387‘366 Franken. Im Rahmen des Projektes sollen in den Gemeinden Bijeljina, Bugojno, Donji Vakuf, Kakanj und Kostajnica Häuser und Wohnungen für insgesamt 24 Roma-Familien sowie ein Gemeinschaftszentrum errichtet werden. Das Gemeinschaftszentrum soll Bildungsmöglichkeiten für Roma-Kinder schaffen sowie eine stärkerer Vernetzung der Roma-Gemeinde mit den Verwaltungen der Mehrheitsbevölkerung ermöglichen. Ausserdem soll dadurch die Reintegration von rückkehrenden Roma erleichtert werden.