Amt für Auswärtige Angelegenheiten
24.04.2020

IHZE: Liechtenstein unterstützt globale Solidarität zur Bekämpfung von COVID-19

Die Sars-CoV-2-Pandemie stellt für alle Staaten der Welt eine gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderung dar. Zu deren effektiven Eindämmung, Bekämpfung und Prävention lancierten die Vereinten Nationen am 25. März einen globalen Nothilfeplan im Umfang von rund USD 2 Milliarden. Mit dem Plan sollen globale Massnahmen umgesetzt werden, um insbesondere die Koordination und Umsetzung von geeigneten gesundheitspolitischen Massnahmen zur Prävention und Behandlung von COVID-19 zu verbessern, die Lieferketten von Nahrungsmitteln und Medikamenten zu sichern und die Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen zu beschleunigen. Die Regierung hat beschlossen, dass Liechtenstein sich mit insgesamt CHF 500‘000 an der Umsetzung des globalen Nothilfeplans beteiligen wird. Hierfür erhalten folgende UNO-Organisationen, die an der Umsetzung des Nothilfeplans eine zentrale Rolle spielen, finanzielle Beiträge:

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die WHO erhält für die Umsetzung ihres Bereitschafts- und Aktionsplans zur Bekämpfung von COVID-19 einen Beitrag von CHF 300'000. Ziel des Bereitschafts- und Aktionsplans ist es, die weitere Übertragung von COVID-19 zu stoppen und die Auswirkungen des Ausbruchs abzuschwächen. Dazu definiert der Plan drei strategische Aktionsbereiche:

  • Koordinierung zwischen den Regionen zur Reaktion und Risikominimierung;

  • Verbesserung der nationalen Bereitschafts- und Reaktionsfähigkeiten;

  • Beschleunigung von Forschung und Entwicklung.

Welternährungsprogramm (WFP)

Das WFP erhält CHF 100‘000 für seine Aktivitäten zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit sowie zur Sicherstellung grundlegender Gesundheitsdienstleistungen und -systeme während der Pandemie. Die Rolle des WFP ist insbesondere bei der Aufrechterhaltung der Versorgungsketten für lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen von grosser Bedeutung. Das WFP hilft jährlich rund 87 Millionen Menschen, die weltweit zu den bedürftigsten zählen. Für diese Personen ist es aktuell besonders wichtig, weiterhin die WFP-Hilfsleistungen zu erhalten. Um dies zu gewährleisten, versucht das WFP über noch bestehende Versorgungswege, Nahrungsmittelvorräte zu beschaffen und diese möglichst nah bei diesen Menschen zu lagern. Da aufgrund von Schulschliessungen die WFP-Mahlzeiten für rund 12 Millionen Schüler ausfallen, ist das WFP ausserdem bemüht, alternative Unterstützungsmassnahmen für diese Kinder zu finden.

UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR)

Das UNHCR erhält für die Bewältigung der Pandemie in Flüchtlingskontexten CHF 100‘000. Vertriebene gehören zu den verletzlichsten Personengruppen. Insbesondere für jene, die sich in Flüchtlingsunterkünften befinden, sind die Gefahren durch COVID-19 besonders gross. Für das UNHCR, welches für den Schutz von Flüchtlingen zuständig ist, stellt der Umgang mit der Pandemie eine enorme Herausforderung dar. Die für die Eindämmung und Bekämpfung des Coronavirus erforderlichen Hygienemassnahmen sind in den bestehenden Flüchtlingslagern bisher kaum umgesetzt, da es an Raum und Mitteln fehlt. Das UNHCR steht vor der Herausforderung, dass in den Flüchtlingslagern mehr Raum geschaffen werden muss, mehr Hygienemassnahmen (sanitäre Einrichtungen, Desinfektion, Schutzmaterial, etc.) sowie medizinische Nothilfe und Isolationsmöglichkeiten bereitgestellt werden müssen. Ohne entsprechende Massnahmen ist davon auszugehen, dass sich die humanitäre Lage in den Flüchtlingslagern dramatisch verschlechtern wird und sehr viele Todesopfer zu beklagen sein werden.