Amt für Auswärtige Angelegenheiten
12.11.2019

IHZE: Liechtenstein leistet Nothilfe in Libanon und in Venezuela für Menschen auf der Flucht

Im Rahmen der Kooperation mit der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) der Schweiz hat die Regierung beschlossen, die Unterstützung der Arbeit der Nichtregierungsorganisation Tahaddi in Libanon mit CHF 200‘000 fortzuführen und ein Projekt zur Verbesserung der humanitären Situation in den Grenzregionen von Venezuela, Kolumbien und Ecuador mit CHF 250‘000 zu fördern.

Seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts in Syrien im Jahr 2011 haben gemäss Büro des UNO-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) rund 5,6 Millionen Einwohner das Land verlassen. Die Menschen flohen grösstenteils in die Nachbarstaaten. Knapp eine Million Flüchtlinge sind derzeit in Libanon registriert. Der Zustrom stellt für den libanesischen Staat eine enorme Herausforderung dar. Die libanesische Organisation Tahaddi unterstützt Libanesen sowie vertriebene Familien aus Syrien. Sie gewährt ihnen Zugang zu medizinischen und sozialen Dienstleistungen sowie Bildungsangeboten. Liechtenstein hatte die Arbeit von Tahaddi bereits 2017 und 2018 mit insgesamt CHF 400‘000 gefördert. Mit dem erneuten finanziellen Beitrag sollen Kinder und Jugendliche aus 500 Familien ausgebildet werden.

Seit Mai 2016 gilt in Venezuela der Ausnahmezustand. Es besteht ein wirtschaftlicher sowie medizinischer Versorgungsnotstand. Die UNO schätzt, dass in den letzten Jahren bereits 4,3 Millionen Menschen Venezuela verlassen haben. Der Flüchtlingsstrom hat zu Spannungen in den umliegenden südamerikanischen Staaten geführt, insbesondere ist die Lage auch in den Grenzregionen von Venezuela, Kolumbien und Ecuador instabil. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der dort lebenden Menschen sind prekär. Die Versorgung mit sauberem Wasser ist oft nicht gewährleistet, was zu Infektionskrankheiten führt. Die Nahrungsquellen sind vielfach unzureichend und die Wohnstätten in einem schlechten Zustand. Da es vielen Kindern an Lebensmitteln sowie an Schulkleidung und -material mangelt, beenden sie ihre Ausbildung vorzeitig. Ausserdem wird in diesen Gebieten eine starke Präsenz von bewaffneten nichtstaatlichen Gruppen verzeichnet.

Um den von der Krise in Venezuela gezeichneten Menschen zu helfen, unterstützt Liechtenstein zusammen mit der DEZA ein Projekt der gemeinnützigen Organisation „Comitato Internazionale per lo Sviluppo dei Popoli“ (CISP). Es zielt darauf ab, die Not von 20‘000 Menschen in den Grenzregionen von Venezuela, Kolumbien und Ecuador zu lindern. Ihre Lebenssituation soll durch einen umfassenderen Schutz, Zugang zu sauberem Wasser, nahrhaftem Essen, einfachen Sanitäranlagen und der Prävention von Krankheiten verbessert werden.