Amt für Auswärtige Angelegenheiten
04.07.2018

IHZE: Liechtenstein leistet Nothilfe für Menschen auf der Flucht in Libanon und in Bangladesch

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) der Schweiz hat die Regierung beschlossen, die Unterstützung für zwei Projekte in Libanon weiterzuführen und zusätzlich ein Projekt zur Verbesserung der medizinischen Situation in Bangladesch mitzufinanzieren. Insgesamt wurden 450‘000 Franken für die Zusammenarbeit gesprochen.

Aufgrund des Syrien-Konflikts haben gemäss dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) über 5 Millionen Syrerinnen und Syrer ihr Heimatland als Flüchtlinge verlassen. Mehr als 1.5 Million Menschen sind in das Nachbarland Libanon geflohen, die Hälfte von ihnen ist unter 18 Jahre alt. Die Situation der syrischen Flüchtlinge in Libanon ist äusserst prekär, da die Mehrheit von ihnen keinen legalen Aufenthaltsstatus besitzt und die Rechtsunsicherheit daher gross ist. Viele haben keinen gesicherten Zugang zu Bildung, Gesundheit und Sozialwesen. Zusammen mit den Partnerorganisationen Tahaddi und Norwegian Refugee Council arbeitet die DEZA an der Verbesserung der Situation von Flüchtlingen. Einerseits geschieht dies durch Zugangsmöglichkeiten zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, andererseits durch juristische Unterstützung.. Die beiden Projekte wurden von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick im Rahmen einer Projektreise im April 2018 besucht.

Aufgrund des Gewaltausbruchs in der myanmarischen Region Rakhine State sind gut 700‘000 der muslimischen Minderheit Rohingya nach Bangladesch geflohen. Dadurch hat sich die zuvor schon kritische Versorgungslage in der Region Cox’s Bazar weiter verschlechtert. Die DEZA engagiert sich in besagtem Gebiet für die Verbesserung der medizinischen Infrastruktur in den drei regionalen Spitälern. Durch besseres Equipment und Schulungen sollen die Anzahl Behandlungen sowie die Heilungschancen steigen und das Gesundheitssystem allgemein gestärkt werden. Das Einzugsgebiet der drei Spitäler hat eine Einwohnerzahl von ca. 3 Mio. Menschen, darunter Einheimische und Rohingya-Flüchtlinge. Vom Projekt sollen alle Bewohner gleichermassen profitieren.