Amt für Auswärtige Angelegenheiten
19.01.2018

IHZE: Integration und berufliche Perspektiven für Flüchtlinge in der Türkei

Der nun bereits beinahe sieben Jahre andauernde Krieg in Syrien führte dazu, dass in der Türkei mittlerweile etwa 3.3 Millionen syrische Flüchtlinge registriert wurden. Damit ist die Türkei das Hauptaufnahmeland von syrischen Flüchtlingen. Fast die Hälfte aller aus Syrien geflohenen Personen hat in der Türkei Zuflucht gefunden. Mittlerweile machen Flüchtlinge aus Syrien etwa 4 % der türkischen Bevölkerung aus. Der Grossteil befindet sich im Südosten der Türkei. Erwähnenswert ist zudem, dass lediglich etwa zehn Prozent aller Flüchtlinge in Camps beherbergt werden. Die grosse Mehrheit (ca. 90%) lebt in städtischen Gebieten unter teils prekären sozialen Bedingungen. Weder der Zugang zu Bildung noch der Schutz vor Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt sind gewährleistet.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Liechtenstein ein Projekt des „Refugee Education Trust“ (RET) zur Stärkung der Integration und der Befähigung von Frauen und jugendlichen Flüchtlingen im Südosten der Türkei. Vom Projekt sollen Flüchtlinge und Einheimische gleichermassen profitieren, um auf diese Weise den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Insgesamt erhalten 20 Frauen eine Berufsbildung bei der Herstellung von handgemachter Seife. Sie erhalten zudem Unterstützung beim Aufbau einer selbständigen Tätigkeit sowie bei der Vermarktung ihrer Produkte.

Ausserdem besuchen 600 Jugendliche ein Ausbildungsprogramm, welches darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen jugendlichen Flüchtlingen und Einheimischen zu stärken. Die Jugendlichen profitieren dabei von Sprachkursen in Türkisch sowie Kursen im Bereich der Menschenrechte, der Geschlechtergleichstellung und dem Umgang mit Konflikten. Sie eignen sich zudem Fähigkeiten in der Planung und Umsetzung von gemeinnützigen Projekten an.