Amt für Auswärtige Angelegenheiten
21.01.2020

IHZE: Förderung der Perspektiven von Roma in Serbien

Liechtenstein unterstützt ein Projekt des Hilfswerks der evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) zur Verbesserung der sozialen Inklusion von Roma in Serbien mit CHF 100‘000 Franken. Ziel des Projektes ist es, rund 200 Roma-Familien sowie rund 200 Angehörigen einkommensschwacher Schichten eine bessere und gesicherte Wohnsituation zu verschaffen sowie deren Bildungschancen und Zugang zu Rechtsberatung zu verbessern.

Die Situation von Roma ist in Serbien besonders prekär. Die Mehrheit der Roma hat weder eine feste Wohnadresse. Sofern sie über eine feste Behausung verfügen, sind diese Bauten häufig illegal und nicht ins Grundbuch eingetragen. Aufgrund der fehlenden Registrierung fehlt den Roma häufig der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen des Staates, wie etwa der Bildung und dem Gesundheitsbereich. Viele Roma migrieren daher von Serbien nach Westeuropa und stellen dort Asylanträge, welch in der Regel aufgrund fehlender Asylgründe abgewiesen werden. Tausende von Roma werden jährlich nach Serbien zurückgeschafft. Deren Reintegration ist aufgrund fehlender Registrierung jedoch enorm schwierig. Es ist bezeichnend dass lediglich 64 % der Roma-Kinder die Primarschule abschliessen und 22 % eine Sekundarschule besuchen. Die fehlenden Perspektiven erhöhen den Migrationsdruck enorm.

Für Liechtenstein ist dieses Projekt von grosser Relevanz, da Roma aus Serbien regelmässig Asylanträge in Liechtenstein stellen, wobei sich die fehlenden Perspektiven als Hauptgrund für den Asylantrag erweisen. Mit dem Projekt leistet Liechtenstein einen Beitrag, um den Migrationsdruck durch verbesserte Perspektiven zu reduzieren.