Amt für Auswärtige Angelegenheiten
08.10.2018

IHZE: Die Ausrottung der Kinderlähmung in greifbarer Nähe

Die Poliomyelitis, auf Deutsch Kinderlähmung, ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. Überwiegend sind Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren, gelegentlich aber auch ältere Personen bis ins Erwachsenenalter betroffen. Dank konsequenter Impfung gilt die Krankheit in den Industrieländern praktisch als ausgerottet. Nur noch in drei Ländern (Afghanistan, Nigeria und Pakistan) ist die Krankheit noch nicht gänzlich eliminiert. Daneben kommt es gelegentlich in polio-freien Staaten (aktuell in Somalia und Kenia) zu plötzlichen Ausbrüchen, die aber jeweils rasch eingedämmt werden können. Liechtenstein unterstützt seit mehreren Jahren die „Polio Eradication Initiative“. Hinter der im Jahre 1988 initiierten Initiative stehen die Weltgesundheitsorganisation WHO und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF, aber auch Regierungen und private Geldgeber wie die Bill und Melinda Gates Stiftung oder Rotary. Die Erreichung des langjährigen UNO-Ziels, der vollständigen und weltweiten Ausrottung von Polio scheint heute in greifbarer Nähe zu sein.