Amt für Auswärtige Angelegenheiten
08.01.2018

IHZE: Anpassung an den Klimawandel in Mali

Angesichts der schweren Bedrohung Malis durch den Klimawandel unterstützt Liechtenstein ein Projekt der HELVETAS Swiss Intercooperation zur Stärkung der Bevölkerung sowie der lokalen Behörden und Institutionen im Umgang mit den Auswirkungen und Risiken des Klimawandels mit 90‘000 Franken. Im Rahmen dieses Projektes soll die Widerstandsfähigkeit verletzlicher kleinbäuerlicher Gemeinschaften und geschwächter Ökosysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels verbessert werden. Ausserdem sollen die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen verbessert und neue Einkommensmöglichkeiten mit emissionsneutralen Technologien geschaffen werden. Ein weiteres Projektziel ist der Aufbau von Kapazitäten der lokalen Akteure in der Analyse von Klimaveränderungen und der Entwicklung von geeigneten Anpassungsmassnahmen. Insgesamt sollen vom Projekt in den Jahren 2017 bis 2019 etwa 10‘000 bäuerliche Haushalte in Mali profitieren.

Der afrikanische Kontinent, insbesondere Subsahara-Afrika, ist besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Zugleich verfügen die Regierungen und die Bevölkerung kaum über Strategien und Ressourcen zur Verminderung der damit verbundenen Risiken und zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit (Resilienz). In Mali sind die Folgen der Klimaveränderung bereits heute gravierend: zwischen 1970 und 2000 hat die durchschnittliche Niederschlagsmenge um 20 Prozent abgenommen. Statistisch gesehen ereignet sich jedes zweite Jahr eine Naturkatastrophe (Dürren, Überschwemmungen, Heuschreckenplagen). Ausserdem haben sich die Niederschlagsmuster derart verändert, dass die traditionellen Anbaukalender und -strategien praktisch ihre Gültigkeit verloren haben. Die Lebensgrundlagen der über 75 Prozent der Bevölkerung, welche von Ackerbau und Viehhaltung leben, sind deshalb ernsthaft bedroht. Mit den derzeitigen Strategien ist die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaft und Ökosystemen begrenzt.