Gemäss Zahlen des „Internal Displacement Monitoring Centre“ (IDMC), gibt es derzeit weltweit rund 55 Millionen Binnenvertriebene, wovon mindestens 30 Millionen ihr Zuhause zumindest temporär aufgrund von Naturkatastrophen verlassen mussten. Viele dieser Katastrophen sind bereits heute stark vom Klimawandel mitverursacht. Der Klimawandel und damit verbundene Naturkatastrophen werden mit grosser Wahrscheinlichen weiter zunehmen, insbesondere im subsaharischen Afrika. Noch mehr Menschen werden somit gezwungen sein, vor Überflutungen, tropischen Stürmen, Dürren sowie aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu fliehen. Mit den damit verbundenen Fluchtbewegungen stellen sich zugleich viele juristische sowie praktische Fragen, insbesondere in Bezug auf die Rechte von Vertriebenen auf Behausung sowie (Grund-)Eigentum (House, Land and Property rights, HLP-Rechte). Diese Rechte sind durch den Verlust von lebensfähigen Gebieten stark infrage gestellt.
Liechtenstein unterstützt daher ein Projekt des „Norwegian Refugee Council“ (NRC), welches die Rechte von Vertriebenen im Kontext des Klimawandels stärken soll. Im Rahmen des Projekts wird NRC Studien erstellen, die sich im Detail mit dieser Problematik befassen. Daraus sollen Empfehlungen abgeleitet werden, die sowohl in die Arbeit von UNO-Institutionen wie auch von Regierungen und NGOs einfliessen werden. Des Weiteren wird NRC an einer stärkeren Vernetzung von einschlägigen Organisationen arbeiten und hierzu konkrete Veranstaltungen organisieren. Die Sicherung der Rechte von Vertriebenen im Kontext des Klimawandels ist besonders wichtig, um den Betroffenen dauerhafte und nachhaltige Lösungen bieten zu können. Damit kann ein Beitrag geleistet werden, um grösseren klimabedingten Migrationsbewegungen entgegenzuwirken.