Der im November 2020 ausgebrochene bewaffnete Konflikt in der Region Tigray im Norden Äthiopiens droht weiter zu eskalieren. Neben schlimmsten Gewalttaten, welche die Zivilbevölkerung laut internationalen Beobachtern erleiden muss, führt der anhaltende Konflikt auch zu grosser Not in der Bevölkerung. Laut den Vereinten Nationen (UNO) sind derzeit rund 4 Millionen Menschen bzw. 70% der Bevölkerung in Tigray von akuter Lebensmittelunsicherheit betroffen. Besonders leiden dabei Kinder: laut UNO drohen mehr als 100'000 Kindern in der Region schwere gesundheitliche Schäden oder gar der Tod durch Hunger. Die Leistung der dringend benötigten Hilfe gestaltet sich schwierig, ist aber seit Ende Juli durch die Wiedereröffnung des Luftraums für humanitäre Akteure erneut möglich.
Angesichts dieser schweren Notlage unterstützt Liechtenstein die Organisation „SOS Kinderdorf (Liechtenstein) e.V.“ mit CHF 100'000 für die Umsetzung eines Nothilfeprojekts in Tigray. Mit diesem Projekt werden Kinder, Jugendliche sowie Familien in Tigray unmittelbar mit Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten unterstützt. Insbesondere unterstützt werden dabei die 227 im SOS Kinderdorf Mekele lebenden Kinder und Jugendlichen sowie weitere 1‘800 Kinder, welche durch dieses Kinderdorf in Familienstärkungsprogrammen betreut werden; weitere Hilfe soll auch an Kinder bzw. Minderjährige sowie an Familien aus der Region geleistet werden. Ausserdem wird den vom Konflikt betroffenen und traumatisierten Menschen durch die Bereitstellung von Unterkünften und psychosozialer Betreuung geholfen.